„Die Welt wird so sein, wie wir sie aufbauen werden“: Potsdamer Begegnungen 2020

Die diesjährigen 23. Potsdamer Begegnungen fanden online und unter dem Motto: „Deutschland-Russland-EU: Die Pandemie und ihre Auswirkungen für die Außen- und Sicherheitspolitik“ statt. Nach den Worten des Botschafters der russischen Föderation in Deutschland Sergej Netschajew seien sie immer noch eine sehr wichtige Plattform für den freundschaftlichen Dialog zwischen Russen und Deutschen.

In seinem Grußwort betonte der Schirmherr der Konferenz, der deutsche Außenminister Heiko Maas, „nur mit gebündelten Kräften besiegen wir dieses Virus“. Wir brauchen einen intensiven Dialog, so Maas weiter. „Ich habe die Hoffnung, dass die Pandemie dabei sogar helfen kann“. Er nannte dabei als Beispiel die wachsenden Kontakte zwischen den Gesundheitsbehörden beider Länder.

Der russischen Außenminister Sergej Lawrow betonte in seinem Grußwort, dass das Online-Format kein Hindernis darstellen wird, alle Themen offen und professionell zu besprechen. Die Pandemie wird zu einem der wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung gemeinsamer Ansätze in Außenpolitik und im Kampf gegen tatsächliche Bedrohungen sein, so Lawrow. „Es liegt in unseren Kräften, den pessimistischen Slogan „Die Welt wird nie so sein wie sie war“ in die zukunftsweisende Vision „Die Welt muss besser werden“ zu verwandeln“.

Der Vorsitzender des Vorstandes des Deutsch-Russischen Forums e.V. Matthias Platzeck gratulierte den russischen Freunden im Namen von vielen deutschen Bürgern zum 75. Tag des Sieges über den Faschismus. „Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, dass hier wieder eine partnerschaftliche Zusammenarbeit möglich wird“. Die vertrauensvolle Nachbarschaftsbeziehungen sind jetzt existenziell, so Platzeck. Potsdamer Begegnungen müssen immer wieder Wege dazu suchen, denn „ein Europa der Dissonanzen gerät schnell an die Grenzen seiner Belastbarkeit“.

Martin Hoffmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums e.V., wurde für seinen Beitrag in der Vertiefung der Freundschaft und der Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland mit dem Abzeichen des russischen Außenministeriums für Beiträge zur internationalen Kooperation ausgezeichnet.

Fast dreißig hochkarätige Politiker, Experten und Wirtschaftsvertreter aus Russland und Deutschland diskutieren anschließend darüber, ob und wie die Pandemie die Welt allgemein und die deutsch-russischen Beziehungen im speziellen ändern bzw. beeinflussen wird.

[hrsg/russland.NEWS]