Der deutsche Vorsitzende des Lenkungsausschusses des Petersburger Dialogs Lothar de Maizière hat in einem Interviews des »Der Tagesspiegel« Stellung genommen zu den „Reformbestrebungen“ dreier Politiker und kritisiert die europäische Russlandpolitik. Darüber hinaus kritisiert er die Vorgehensweise in der derzeitigen Diskussion und spricht über die nächsten zu unternehmenden Schritte.
Zu dem von Kritikern verfassten Reformpapier und der vom Kanzleramt gewünschten Absage der Mitgliederversammlung sagte er:
„Das war unwürdig, so geht man in demokratischen Vereinen eigentlich nicht miteinander um. Das Eckpunktepapier lag den Medien vor, bevor ich es überhaupt zur Kenntnis bekommen habe. Die Kritiker spielten über Bande und nicht mit offenem Visier. Eines gebe ich gern zu: Die Kritiker und ich haben ein unterschiedliches Verständnis von Zivilgesellschaft.“
Unter Zivilgesellschaft verstehen wir das, was wir im Petersburger Dialog versammelt haben: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Kirchen. Ich wehre mich dagegen, den Begriff Zivilgesellschaft zu verengen auf Menschenrechtsorganisationen. Vielleicht sprechen die Verfasser des Eckpunktepapiers nur mit diesen Leuten und halten das für die Meinung der Gesellschaft.“