Dialog mit Russland ohne Wenn und Aber? – Lawrow und Westerwelle würdigen 20 Jahre Bürgerdiplomatie

Berlin – Im Beisein der Außenminister von Deutschland und Russland, Dr. GuidoWesterwelle und Sergej Lawrow, hat das Deutsch-Russische Forum e.V. gestern sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Das Ereignis stand im Zeichen einer Debatte um Inhalt, Form und Werteverständnis in den bilateralen Beziehungen. Diese wird derzeit so intensiv wie selten zuvor geführt. Die Position des Deutsch-Russische Forum e.V. ist dabei eindeutig. In seinen einleitenden Worten betonte der Vorsandsvorsitzende des Deutsch-Russischen Forums e.V. Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, dass ein konfrontativer Umgang mit Russland keine Aussicht auf Erfolg habe. Nur ein ständiger auf Konsens zielender Dialog werde das nötige Vertrauen schaffen, aus dem heraus westliche Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten in Russland Geltung erlangen können.

Dieser Grundton wurde von der Politik aufgenommen und prägte die Reden der Außenminister. Sich kennenzulernen und voneinander zu lernen, sei die Grundidee des Deutsch-Russischen Forums e.V., betonte Westerwelle, und nach 20 Jahren nachhaltiger Arbeit könne der Beitrag des Forums als Brückenbauer für den gesellschaftlichen Austausch nicht hoch genug gewürdigt werden. Er sprach sich für einen offenen, partnerschaftlichen und auch kritischen Dialog aus, der vor allem auf die Gemeinsamkeiten setze, die das deutsch-russische Verhältnis ausmachten. Auch Lawrow machte deutlich, dass das Deutsch-Russische Forum e.V. durch einen Dialog auf Augenhöhe zu einem wichtigen Bestandteil der deutsch-russischen Beziehungen gehöre. Beide Außenminister sprachen sich dafür aus, dass die Visafreiheit als langfristiges Ziel große Bedeutung für den zivilgesellschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern habe.

Im Anschluss an die Veranstaltung im Alten Museum Berlin lud die russische Botschaft zu einem Konzert junger Gesangssolisten des Bolschoi-Theaters ein.

Das Vereinsprogramm des Deutsch-Russische Forums e.V. mit seinen über 300 deutschen und russischen Mitgliedern bietet Seminare, Konferenzen, Workshops, die Förderung von Führungskräften, Journalistenpraktika und die Anbahnung neuer Städtepartnerschaften und bildet die Grundlage für eine Begegnung auf Augenhöhe.

[russland.RU]